Europa im Bücherhaus
literarischer Streifzug durch unsere Partnerstädte
Europaabend im Bücherhaus
Literatur aus den Regionen unserer vier Partnerstädte wurde am Dienstag im Bücherhaus Barsinghausen vorgestellt. Ein unterhaltsamer Abend mit sehr unterschiedlichen Büchern...
Etwa vierzig Besucher*innen haben sich an diesem Dienstag im Bücherhaus zu einem Abend zusammengefunden unter dem Motto "literarischer Streifzug durch unsere Partnerstädte".
Vier Partnerstädte - vier Bücher
Die Kooperation zwischen dem Bücherhaus Barsinghausen und dem Europaverein sah vor, dass wir aus jeder Partnerstadt bzw. deren Region je ein Buch vorstellen. Begleitet wurde der Abend durch Iryna Riemann am Piano, die jeweils aus den Ländern auch die passende Musik spielte.
Begrüßung
Karin Dörner vom Bücherhaus und Andrea Kunkel vom Europaverein haben die anwesenden Gäste begrüßt und den Ablauf des Abends erläutert.
Andrea Kunkel hat die Gelegenheit genutzt und den Anwesenden kurz den Europaverein vorgestellt. Bücherhaus und Europaverein freuen sich über die gemeinsame Kooperation für diesen Abend und dass dieses Vorhaben so gut angenommen wird.
Ukraine - "Sommer in Odessa"
Den Anfang machte die Gastgeberin Karin Dörner persönlich. Für die Ukraine hat sie das Buch "Sommer in Odessa" von Irina Kilimnik vorgestellt.
"Mit ihrer Mutter, ihren beiden Tanten und drei Cousinen lebt Olga in einem reinen Frauenhaushalt - wäre da nicht der Großvater, der über ihnen thront wie ein schlecht gelaunter König. Ihm verdankt Olga auch das ungeliebte Medizinstudium - sein Auftrag an sie als letztgeborenes Mädchen. Doch die Dinge ändern sich, als David, ein alter Freund des Großvaters, mit einem Geheimnis im Gepäck auftaucht. Olga versucht, es zu lüften, und ahnt bald, dass es ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird..."
Der Roman spielt zu der Zeit, als bereits die rechtswidrige Annexion der Krim durch Russland geschah und beschreibt in erschreckend nachvollziehbarer Weise, wie tiefe Risse zwischen Ukrainern und Anhängern von Russlands Putin sogar Familien trennten. Wer Odessa schon einmal gesehen hat, wird die Orte und Plätze der Geschichte leicht wieder erkennen.
Polen - "Dunkel, fast Nacht"
Nach unserem jüngsten Partnerland, der Ukraine, war das zweitjüngste Partnerland - Polen - an der Reihe.
Silja Hoppe-Brinkmann stellte den Roman "Dunkel, fast Nacht" der polnischen Schriftstellerin Joanna Bator vor.
Eine Stadt ist in Aufruhr. Drei Kinder sind verschwunden. Die erfolglosen Ermittlungen befeuern die Gerüchte. Verdächtigungen und Schuldzuweisungen greifen um sich. Gehetzt wird gegen die »Katzenfresser«, die Zigeuner. Im Radio und im Internet lodert die Sprache des Hasses. Als Alicja Tabor in die Stadt ihrer Kindheit zurückkehrt, um als Journalistin Nachforschungen über die rätselhaften Entführungen anzustellen, ereignen sich unerklärliche Dinge, die Atmosphäre ist unheimlich. Joanna Bator schildert, wie Stimmungen kippen können, wie latente Ängste und Traumata sich in jähe Ausbrüche von Wahnsinn verwandeln. Ein Roman über die Brüchigkeit einer Gesellschaft, die ihre gemeinsame Sprache verloren hat.
Liebesgeschichte, Kriminalroman, beklemmendes Epochenporträt - Joanna Bator verwebt in ihrem preisgekrönten Bestseller die großen Themen unserer Zeit.
Frankreich - "Nächte des Schweigens"
Die Partnerschaft mit Mont-Saint-Aignan ist die älteste Partnerschaft der Stadt Barsinghausen und eine der ältesten deutsch-französischen Partnerschaften bundesweit.
Mont-Saint-Aignan liegt am Rande der Stadt Rouen, etwa vergleichbar wie Ronnenberg bei Hannover. Andreas Brinkmann liest aus dem Thriller "Nächte des Schweigens" von Michel Bussi vor. Michel Bussi lehrt an der Universität Rouen und ist ein in Frankreich sehr bekannter und beliebter Schriftsteller.
"Ein Mord - und Millionen schauen zu. Bei einer Marine-Veranstaltung in Rouen wird ein Matrose getötet - unter den Augen von Millionen von Zuschauern. Kommissar Gustave Paturel und seine Kollegin Colette, seit 30 Jahren ein eingespieltes Team, stehen vor dem schwersten Fall ihrer Karriere. Wie konnte der Mörder unerkannt entkommen? Und gibt es eine Verbindung zwischen dem Toten und dem geheimen Schatz, nach dem in den Wassern der Seine gesucht wird? Alles deutet darauf hin, dass durch die Vorfälle ein Skandal vertuscht werden soll, und schon bald beginnt ein Wettlauf mit der Zeit auf der Suche nach dem geheimnisvollen Mörder..."
Wurzen - Ringelnatz
Nach dem düsteren Krimi war es an der Zeit, etwas unterhaltsames zu hören.
Regine Köhler hat Gedichte und Geschichten von Joachim Ringelnatz vorgelesen und damit unsere Partnerstadt Wurzen, die Ringelnatzstadt vorgestellt. Geht man durch Wurzen, kommt man an Ringelnatz nicht vorbei. Regine Köhler las verschiedene Geschichten und Gedichte vor.
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.
Joachim Ringelnatz (1883 - 1934)
Das Publikum hat sich wunderbar amüsiert und so gab es einen sehr schönen Abschluss dieses angenehmen Abends.